Landesprogramm KIPS Prävention NRW:
Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern stärken
Kinder und Jugendliche mit psychisch erkrankten oder suchtkranken Eltern sind auf ihrem Lebensweg mit besonderen Herausforderungen konfrontiert und tragen ein vielfach höheres Risiko als andere Kinder, in ihrem Leben eine psychische oder substanzbezogene Störung zu entwickeln. Der Hilfebedarf der betroffenen Kinder und Jugendlichen ist vielfältig und besteht über ihre gesamte Entwicklungsspanne hinweg. Das bestätigt der Abschlussbericht der Arbeitsgruppe Kinder psychisch und suchtkranker Eltern (AG KpkE), die vom Deutschen Bundestag beauftragt wurde.
Doch bevor politische Entscheidungen getroffen und umgesetzt werden, die die Versorgungssituation der Kinder und Jugendlichen verbessern, vergeht viel Zeit. Die Landesfachstelle Familie, Geschlechtervielfalt und Sucht BELLA DONNA der Suchtkooperation NRW, das GKV-Bündnis für Gesundheit und das Gesundheitsministerium des Landes NRW haben sich gemeinsam auf den Weg gemacht, eine Interimslösung zu finden, bis die Empfehlungen der AG KpkE umgesetzt werden, denn:
„Kinder warten nicht mit dem Aufwachsen. Jeder Tag, an dem nichts für sie geschieht, ist ein verlorener Tag.“
Dr. Ulrich Fegeler, 6. Ruhrgebietskongress zur Kinder- und Jugendgesundheit 13.03 2021
KIPS Prävention NRW
Wer fördert
Das GKV-Bündnis für Gesundheit und das Land Nordrhein-Westfalen fördern mit einem zunächst auf 4 Jahre angelegten Programm ab Mai 2021 die Umsetzung nachhaltiger Angebote zur Stärkung der Resilienz der Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern. Förderpolitisches Ziel ist die Etablierung einer Versorgungsstruktur präventiver Angebote zugunsten dieser Kinder.
Wie wird gefördert
Für die Schaffung der hierfür erforderlichen Bedingungen in den Einrichtungen der Sucht- und Jugendhilfe und der Gemeindepsychiatrie sowie für die Konzipierung und Umsetzung von Angeboten stehen im Rahmen des modular aufgebauten Landesprogramms finanzielle Mittel und Beratungsangebote zur Verfügung.
Ausgangslage
Kinder, Jugendliche und ihre Familien
Kinder und Jugendliche mit psychisch erkrankten oder suchtkranken Eltern sind auf ihrem Lebensweg mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Geschätzt wird, dass ca. jedes 4. Kind, und somit ungefähr 3 bis 4 Millionen Kinder in Deutschland, mit einem vorübergehend oder dauerhaft psychisch erkrankten Elternteil aufwächst sowie ca. jedes 4. bis 5. Kind mit mindestens einem suchtbelasteten Elternteil, also insgesamt ca. 3 Millionen Kinder in Deutschland (Quelle: Lenz & Brockmann 2013).
Unterstützungsbedarfe
Die betroffenen Kinder und Jugendlichen brauchen eine frühzeitige und dauerhafte Begleitung in all ihren Entwicklungsphasen, die ihnen das Gefühl von Sicherheit und Verlässlichkeit gibt. Qualifizierte Präventions-maßnahmen, Gruppenangebote, Möglichkeiten zum Austausch und positive Bindungserfahrungen sollen zur Stärkung der Resilienz und zur Förderung der Gesundheit der Kinder und Jugendlichen beitragen.
Ziele von KIPS Prävention NRW
Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern stärken
Das übergeordnete Ziel des Landesprogramms ist die Entwicklung und Implementierung einer Angebotsstruktur in NRW, die eine langfristige und kontinuierliche Verbesserung der Prävention und Gesundheitsförderung von Kindern, die in besonders belasteten Familien aufwachsen, gewährleistet. Bei den Angeboten stehen die Stärkung der Resilienz und die Bildung tragfähiger, verlässlicher Beziehungen im Vordergrund.
Um dieses Ziel zu erreichen, sollen Träger und Einrichtungen der Sucht-, Jugendhilfe und Gemeindepsychiatrie dabei unterstützt werden, adäquate Angebote zu entwickeln und umzusetzen und in verbindlicher Kooperation vor Ort miteinander zu handeln.
Akteur*innen werden begleitet bei der
- formalen und inhaltlich-fachlichen Ausgestaltung und Umsetzung von verbindlichen Kooperationsvereinbarungen vor Ort,
- Konzipierung und Umsetzung qualifizierter Angebote,
- Umsetzung der erforderlichen Anforderungen für dieses Arbeitsfeld (konzeptionelle Ausrichtung der Organisation, Qualifizierung Personal etc.),
- Organisation weiterer struktureller Voraussetzungen vor Ort (beispielsweise die Anerkennung als Träger der freien Jugendhilfe),
- Beantragung der leistungsgerechten Finanzierung.
Werden Sie Teil von KIPS Prävention NRW!
Hier finden freie und öffentliche Träger alles, was Sie zu KIPS Prävention NRW wissen müssen: Wie Sie Teil des Landesprogramms werden, welche Fördervoraussetzungen erfüllt werden müssen und welche Module beantragt werden können.
Wer kann teilnehmen
Freie und öffentliche Träger folgender Einrichtungen mit Standort in NRW können Mittel beantragen.
Module des Förderprogramms
Erfahren Sie alles über die Fördermöglichkeiten des modular aufgebauten Landesprogramms.
Wer berät
Die Koordinierungsstelle des Landesprogramms KIPS Prävention NRW unterstützt Sie gern.
Programmbeteiligte
Wir stellen die Einrichtungen vor, die Angebote für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern konzipieren und umsetzen.
Antrag stellen
So geht´s
Um einen Förderantrag stellen zu können, müssen Sie sich bitte erst registrieren. Nach der Registrierung erstellen Sie auf Ihrer Profilseite den Antrag.
Wenn Sie schon registriert sind, können Sie sich hier einloggen.
Login
Registrieren
Registrieren Sie sich hier. Danach können Sie Anträge anlegen, bearbeiten und verwalten.
Beratung
Sprechstunde für Online-Beratung
Für den Fall, dass Sie noch Fragen haben, beraten wir Sie gern individuell bei einer Online-Sprechstunde. Zur Terminvereinbarung schreiben Sie uns einfach eine E-Mail, wir melden uns zeitnah bei Ihnen.
Online-Infoveranstaltungen
Zur Zeit sind keine Informationsveranstaltungen geplant. Bitte vereinbaren Sie einen individuellen Beratungstermin.
Kontakt
Sie interessieren sich für das Landesprogramm „KIPS Prävention NRW: Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern stärken“ oder spielen mit dem Gedanken, sich für eines der Module zu bewerben, haben jedoch noch Fragen? Schreiben Sie uns und wir kümmern uns zeitnah um Ihr Anliegen.
Oder Sie nehmen direkt telefonisch
mit uns Kontakt auf unter 0201 248417-2:
Sprechzeiten
Montag 09:00 – 13:00 Uhr
Mittwoch 12:00 – 16:00 Uhr
Postanschrift:
Landesfachstelle Familie, Geschlechtervielfalt und Sucht BELLA DONNA
Kopstadtplatz 24 -25
45127 Essen
„Wir sehen KIPS Prävention NRW als eine Zwischenlösung, mit der den betroffenen Familien JETZT geholfen wird, und die das Zeitfenster bis zur politischen Umsetzung der Forderungen der AG KpkE überbrückt.“
Martina Tödte, Gründerin des Vereins zur Hilfe suchtmittelabhängiger Frauen Essen e.V. und ehemalige Leiterin der Landesfachstelle Familie, Geschlechtervielfralt und Sucht BELLA DONNA der Suchtkooperation NRW in Essen, die mit der Durchführung des Landesprogramms beauftragt ist.